Mit dem neuen Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) wird der österreichische Strommarkt grundlegend modernisiert. Die Reform setzt wichtige Strukturverbesserungen um und reagiert auf technologische Entwicklungen, dezentrale Energieerzeugung sowie europäische Vorgaben. Ziel ist, langfristig leistbare Strompreise und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Leistbare Energie bleibt eine zentrale Voraussetzung für einen starken Wirtschaftsstandort, da hohe Energiekosten Betriebe im Alltag belasten und Investitionen sowie Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.
„Ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist kein Selbstläufer. Er ist die Grundlage für Wohlstand, Beschäftigung und Wachstum. Damit Wirtschaft wieder wachsen kann, müssen die Rahmenbedingungen stimmen – und dazu gehört leistbare Energie“, betont WKO Steiermark Präsident Josef Herk. Energiepreise seien mittlerweile ein gemeinsamer Nenner vieler aktueller Herausforderungen. „Wenn wir über Inflation sprechen, dann sprechen wir in Wahrheit sehr oft über Energie. Strompreise wirken sich quer durch alle Branchen aus – vom EPU bis zur Industrie“, so Herk.
Aus Sicht des Wirtschaftsbundes schafft das ElWG neue Marktinstrumente wie Direktleitungen, gemeinschaftliche Energienutzung, dynamische Tarife und das Instrument der Spitzenkappung – sie eröffnen Unternehmen mehr Flexibilität im Energieeinsatz Mit dem sogenannten Billigstromgesetz wurde eine zentrale Strommarktreform auf den Weg gebracht, die die Grundlage für nachhaltig leistbare Preise schaffen soll. Vorgesehen ist zudem eine Senkung der Elektrizitätsabgabe im Kalenderjahr 2026: Sie soll von derzeit 1,5 Cent je Kilowattstunde auf 0,82 Cent für Betriebe reduziert werden. Für private Haushalte ist ein Satz von 0,1 Cent je Kilowattstunde vorgesehen. Zusätzlich wird die Erneuerbaren-Abgabe um 36 Prozent gesenkt, was insbesondere für Betriebe Entlastung bei den Stromkosten bringt. Ergänzend soll der Industriestrom-Bonus energieintensive Betriebe gezielt unterstützen.
Trotz dieser Abgabensenkungen bleibt der Druck auf Betriebe hoch, vor allem aufgrund steigender Netzkosten und ambitionierter nationaler Klimaziele. Die Finanzierung des Netzausbaus und eine faire Lastenverteilung sind nach wie vor zentrale Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort.
„Stromkosten sind längst ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für unsere Betriebe. Die gesetzten Maßnahmen bringen eine Entlastung und sind ein wichtiger Schritt, um Inflation zu dämpfen und Planungssicherheit zu schaffen. Entscheidend ist jetzt aber, dass diese Maßnahmen nicht Einzelmaßnahmen bleiben, sondern Teil einer umfassenden Strategie sind, um den Strommarkt so weiterzuentwickeln, dass die Preise langfristig stabil bleiben um den Wirtschaftsstandort zu stärken., erklärt Wirtschaftsbund Direktor Jochen Pack
Der Wirtschaftsbund hält fest: Die gesetzten Schritte sind ein wichtiger Beitrag zur Entlastung der Betriebe und zur Dämpfung der Inflation. Entscheidend wird sein, diesen Weg konsequent fortzusetzen und die Energiepolitik weiterhin klar an Standortstärkung, Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichem Wachstum auszurichten.